15. September 2003
Seit dem letzten Eintrag (vor ca. einem 3/4 Jahr) hat sich in meinem Leben so einiges getan!
Ich bekomme seit einiger Zeit Pension, habe aber trotzdem einen Job am Empfang in einer Firma ganz in meiner Nähe gefunden, in der ich 10 Stunden die Woche gearbeitet habe. Da hatte niemand ein Problem mit meiner Behinderung. Im Gegenteil: es wurde sogar jemand wie ich gesucht, der in die Firma integriert werden konnte.
Dann habe ich mich noch bei einer Fachhochschule für den Studiengang Sozialarbeit beworben und bin tatsächlich aufgenommen worden! Das hätte ich nie gedacht! Sie startet im Okober und ich bin schon voll aufgeregt. Außerdem habe auch Angst, dass es mir zu viel wird. Trotzdem möchte ich versuchen, ob ich es schaffe. Sonst würde ich mir wahrscheinlich ewig Vorwürfe machen, es nicht einmal probiert zu haben.
Gesundheitlich geht es mir im Moment gut. Wegen dem Endoxan, das ich jetzt alle 4 Wochen bekommen, hat sich Alles recht gut stabilisiert. Ich hatte schon länger keine richigen Schübe mehr. Nur die Gefühlsstörungen, vor allem beim Darm, haben sich ziemlich verschlechtert. Außerdem verstopft mich das Endoxan total... Ich muss deshalb mit Clysmol abführen. Aber wenigstens habe ich keine Schübe mehr und auch schon länger kein Cortison mehr gebraucht.
Zu Fuß bin ich auch wieder besser unterwegs, d.h. ich kann wieder längere Strecken am Stück gehen und brauche den Rolli momentan selten. Dann habe ich noch das Lioresal um die Hälfte reduziert und nehme dafür jetzt ein anders Medikament gegen Spastik (Sirdalud) das bei weitem nicht so müde macht. So wie die Medikamente im Moment eingestellt sind, bin ich voll zufrieden.
Zusätzlich bin ich noch zu der "MS-Selbsthilfegruppe Rheintal" gestoßen (www.kraftfeld.info). Dort habe ich schon einige super Tipps bekommen, die mir weitergeholfen haben. Außerdem ist es eine richtige Erleichterung zu sehen, dass es Anderen ähnlich geht, sie ähnliche Probleme haben und einen deshalb voll verstehen! Das hat mich aufgebaut und mir viel von der Angst vor der MS und allem, was damit zusammenhängt, genommen. Den Kontakt zu anderen mit MS kann ich jedem empfehlen, der mit der neuen Situation überfordert ist und machmal nicht mehr weiter weiß. Mir hat es jedenfalls gut getan.
Ich bin jetzt erst mal gespannt, wie es in den nächsten Monaten weitergeht und hoffe (wie immer) das Beste!