Begriffserklärung:
MRT ( Magnet Resonanz Tomographie):
Durch starke Magnetfelderentstehen ohne Strahlenbelastung (wie z.B. beim Röntgen der Fall) Bilder, als würde das Körperinnere in Scheiben zerlegt | |
Die Veränderungen der MS (hier im Gehirn) werden mittels MRT-Untersuchung sichtbar. Ringförmige Kontrastimittelaufnahme als Zeichen einer frischen Entzündung (links). Fehlende Kontrastmittelaufnahme, sogenanntes "schwarzes Loch", eine "MS-Narbe" (rechts). |
kompletter Querschnitt: vollständige Lähmung vom geschädigten Wirbelkörper abwärts, bildet sich nicht mehr zurück
inkompletter Querschnitt: teilweise Lähmung des Bewegungsapparates (Beine/Arme) bzw. Gefühlsstörungen vom geschädigten Wirbelkörper abwärts, bilden sich möglicherweise teilweise oder ganz zurück
Spastik: eine unwillkürliche Reflexbewegung, die häufig nach kompletten oder inkompletten Verletzungen des Rückenmarks auftritt. Spastische Bewegungen ähneln Krämpfen bzw. der Reflexbewegung die auftritt, wenn ein Arzt mit dem Hämmerchen unterhalb die Kniescheibe klopft und sich das Bein streckt. Spastik kann auftreten, wenn die Beine berührt oder plötzlich bewegt werden, wenn die Körperstellung verändert wird oder beim Husten, Niesen,... Auftreten, Ausmaß und Verlauf der Spastik sind bei Jedem einzelnen verschieden. Außerdem können die Beine durch die Spastik auch so steif werden, dass sie nicht mehr abgebogen werden können. Sie kann auch z.B. in der Blase auftreten. Da ähnelt sie einer Verkrampfung, die nicht gelöst werden kann.
Blasenstörung: Eine der vielen möglichen Arten ist der Harnverhalt, d. h. Probleme, die Blase zu entleeren. Der Beginn der Blasenentleerung kann verzögert sein, nach dem Wasserlassen bleibt meist eine große Menge Restharn in der Blase . Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko Harnwegsentzündungen zu bekommen
Mastdarmstörung: Auch hier gibt es verschiedenste Störungen, eine davon ist die Neigung zu Verstopfung (Obstipation). Diese Neigung wird durch Bewegungsmangel zusätzlich verstärkt
Onkologe: Arzt für Behandlung von Krebserkrankungen
Osteoporose: Entkalkung der Knochen, die sich besonders bei einer längeren und höher dosierten Cortison-Therapie entwickeln kann. Die Knochenmasse verringert sich, die Knochenstruktur wird poröser, die Knochen brechen leichter
Endoxan: ist ein Immunsuppresiva, d.h. es unterdrückt die Funktion des Immunsystemes. Bei der MS kämpft das Immunsystem gegen den eigenen Körper. Mit Endoxan soll dieser "Angriff" verhindert werden. Es ist eigentlich eine leichte Chemotherapie und hat auch die gleichen Nebenwirkungen, d.h. Übelkeit während und nach der Infusion und ein geschwächtes Immunsystem.
Dranginkontinenz: Harndrang, der so stark ist, dass das Wasserlassen nicht aufgeschoben werden kann. Der Harn kann nicht immer zurückgehalten werden und führt dann zum Einnässen
Lioresal: Medikament, das gegen die Spastik wirkt, d.h. es ist krampflösend und entspannt die Muskulatur. Dadurch nimmt die Beweglichkeit z.B. der Beine zu und der Beckenboden wird entspannt
kathedern: ein dünner, hohler Gummischlauch wird in die Blase eingeführt, um sie zu entleeren
Mikroklist: erleichtert das Entleeren des Darmes, wirkt nicht - wie andere Einläufe - auf die Darmschleimhaut und ist deshalb (auch bei Anwendung über einen längeren Zeitraum) nicht schädlich
Clysmol: Einlauf, ähnliche wie Mikroklist, aber größere Menge und deshalb bessere Wirksamkeit
Cortison: ist ein Hormon, das auch im Körper von der Nebennierenrinde gebildet wird, wirkt entzündungshemmend
Immunglobuline: stammen aus Spenderserum und enthalten aufgereinigtes Immunglobulin G, das sind lösliche Antikörper, die während einer Abwehrreaktion von speziellen Immunzellen, den Plasmazellen, produziert werden, sie haben entzündungshemmende Effekte auf Zellen und Botenstoffe des Immunsystems
Interferone: Interferone sind Eiweiße, die bei Entzündungsreaktionen im Körper ausgeschüttet werden und die Immunreaktionen sowohl verstärken als auch verringern können, derzeit sind drei Interferon Beta-Präparate für die Behandlung der schubförmigen Multiple Sklerose zugelassen, Interferon-beta-1b wird von Bakterien (E. coli) produziert, Interferon beta-1a stammt aus Säugetierzellen, ähnelt daher stärker dem natürlichen Interferon beta des Menschen, Interferone wirken gegen Viren, beeinflussen das Immunsystem und hemmen die Teilung von schnell teilenden Zellen wie Immunzellen, es beugt Schüben vor und das Fortschreiten der Erkrankung wird verzögert
Glatirameracetat: synthetisches Gemisch aus Eiweißen (Polypeptiden), das dem Myelinprotein der Nervenhülle ähnlich ist, unterdrückt die Autoimmunreaktion des Körpers gegen die Myelinschicht, reduziert nicht nur die Schubfrequenz, sondern hat auch eine positive Wirkung auf Krankheitsverlauf
Azathioprin: Immunsuppressivum, unterdrückt die Immunreaktionen, ähnelt einem Baustein der DNA und behindert die Zellteilung des Immunsystems
Mitoxantron: Chemotherapie, unterdrückt die Zellteilung, indem es Brüche in den DNS-Strängen der Erbsubstanz verursacht, reduziert sehr effektiv die Anzahl der Schübe und verlangsamt das Fortschreiten der Erkrankung
Cyclophosphamid: Chemotherapie, hemmt durch DNA-Strangbrüche die Teilung von Immunzellen, wird erst bei Versagen der anderen Therapieoptionen ausprobiert, um in besonders schweren und rasch fortschreitenden Fällen beispielsweise einem drohenden Verlust der Gehfähigkeit entgegenzuwirken
Plasmapharese: = Blutwäsche; Bestandteile des Immunsystems werden aus dem Blutplasma entfernt, nach dem Waschen wird das Blut wieder dem Blutkreislauf zugeführt, kommt nur für einen sehr kleinen Teil der Patienten in Frage, bei denen die MS besonders aggressiv verläuft und alle Behandlungsversuche fehlgeschlagen sind, soll Schüben vorbeugen