Es wurden wieder Untersuchungen gemacht und dann kam die Diagnose die für alle unglaublich war : Multiple Sklerose, MS! Die zweite schwere Krankheiten innerhalb so kurzer Zeit! Außerdem wurde mir jetzt klar, dass die Ärzte im Dezember schon angenommen hatten, dass ich MS habe, weil die Symptome wirklich sehr ähnlich waren. Deshalb bekam ich damals nur Infusionen und sonst wurde nichts unternommen...
Jedenfalls hatte ich einen Schub und ich bekam deshalb Infusionen mit Cortison, von dem ich ziemlich viele Nebenwirkungen hatte: ich schwitzte stark, ich konnte nicht schlafen, ich hatte ein knallrotes Gesicht, immer Hunger und außerdem sah ich ständig eine Art Nebel und bekam alles irgendwie nur aus der Ferne mit. Aber es sollte gegen die Symptome helfen und da nimmt man so einiges in Kauf. Nach ca. einer Woche besserte sich mein Zustand, die Spastik ging zurück und ich konnte wieder besser gehen. Die Gefühlsstörungen blieben aber ich war zufrieden.
Leider konnte ich mich nicht lange über die Besserung freuen. Schon nach ca. 2 Wochen verschlechterte sich alles wieder. Also bekam ich wieder Cortison und im Großen und Ganzen kann man sagen, dass es eigentlich seit Oktober 2001 immer so weiterging: ein Schub nach dem anderen, immer kurze Besserung durch das Cortison, aber dann ziemlich schnell wieder Verschlechterung. Und nach jedem Schub , auch wenn sich zuerst etwas verbessert hatte, war mein Zustand ein bisschen schlechter als vor dem Schub. Ein bisschen etwas blieb immer zurück...
Da Cortison aber als Dauerlösung nicht möglich war, weil es sehr schlecht für die Knochen ist (Osteoporose) und auch sonst schwere Nebenwirkungen verursacht, wurde als Dauertherapie Endoxanvorgeschlagen. Dauertherapie heißt, dass ich alle 7 Wochen eine Infusion mit Endoxan bekomme. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass sich die Situation stabilisiert , also nicht mehr so viele Schübe auftreten. Einen Versuch ist es jedenfalls wert.
Meine Situation schaut derzeit so aus, dass ich mit einem Stock gehe. Allerdings kann ich nur noch ca. 100 Meter am Stück gehen. Dann brauche ich eine Pause. Wenn ich weiß, dass ich länger gehen müsste, nehme ich den Rollstuhl.